Ich habe im Laufe der Zeit eine gewisse Ethik entwickelt, die mir wichtig ist, und an die ich mich gebunden fühle, weil sie mich als Mensch und geistiges Wesen ausmacht.
Diese Ethik möchte ich hier
[in ① ② ③ ④ wesentlichen Punkten]
beschreiben und erklären.
Die Ethik ist nicht das Ergebnis einer theoretischen Konstruktion, sondern gewachsen aus Erfahrungen, Beobachtungen und der Auseinandersetzung mit dem Menschlichen in all seinen Facetten.
Immer wieder habe ich gesehen, wie fragil unser inneres Gleichgewicht ist, wie sehr wir auf Resonanz angewiesen sind und wie schnell wir verrohen, wenn wir nur noch funktionieren müssen. Aus dieser Einsicht heraus entstand in mir ein Kompass, der weniger von äußeren Regeln als von innerer Haltung getragen wird.
Damit meine ich nicht nur den Respekt vor anderen Menschen, sondern auch die Achtung vor dem, was in mir selbst lebendig ist:
Gefühle, Verletzlichkeiten, Grenzen, aber auch meine Fähigkeit zur Fürsorge und Empathie. Ich habe gelernt, dass wahre Ethik immer dort beginnt, wo man sich der eigenen Menschlichkeit stellt – mit all ihrer Unvollkommenheit. Nur wer sich selbst nicht abwertet, kann andere nicht entwerten.
Wir gestalten die Welt der anderen durch unser Verhalten. Ein Wort kann heilen oder zerstören, ein Blick kann öffnen oder verschließen. Mir ist bewusst geworden, dass in jeder Begegnung ein zarter Raum entsteht, der entweder getragen oder gebrochen werden kann. Verantwortung bedeutet für mich, diesen Raum nicht zu missbrauchen. Es heißt, präsent zu sein, zuzuhören, nicht vorschnell zu urteilen und das Gegenüber in seinem Wert zu erkennen.
– vor Überforderung, vor ökonomischem Druck, vor Erwartungen, die ihre Würde aushöhlen. Ich habe zu oft gesehen, wie Menschen hart wurden, weil sie keine Wahl mehr hatten.
→ Eine Ethik, die diesem Druck nachgibt, wäre für mich keine Ethik mehr.
Ich glaube vielmehr, dass wir Räume schaffen müssen, in denen das Menschliche nicht nur toleriert, sondern bewusst gepflegt wird. Räume, in denen Fehler erlaubt sind, in denen Entwicklung möglich ist, in denen Menschen nicht wegen ihrer Schwäche, sondern aufgrund ihres Potenzials ernst genommen werden.
Ein Aspekt ist mir besonders wichtig:
Wohlwollen, nicht als naive Freundlichkeit,
sondern als tiefe Entscheidung
gegen Zynismus und
Gleichgültigkeit.
Wohlwollen bedeutet, Menschen nicht als Mittel zum Zweck zu sehen, sondern als Träger einer eigenen inneren Welt. Es ist die bewusste Weigerung, andere hart zu behandeln, nur weil das Leben hart geworden ist. Es ist die Wahl, Menschlichkeit nicht zu opfern, selbst wenn die äußeren Bedingungen dazu verführen.
Sie fordert ständige Aufmerksamkeit, Selbstreflexion und den Mut, sich immer wieder neu auszurichten. Doch sie schenkt mir zugleich Halt, Klarheit und ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit anderen. Sie erinnert mich daran, dass wir – bei aller Komplexität der Welt – immer wieder neu entscheiden können, wie wir einander begegnen wollen.
Wenn ich dieser Ethik folge, fühle ich mich im Einklang mit dem, was mich als Mensch ausmacht. Und vielleicht ist es genau das, was Ethik im Kern bedeutet: die bewusste Gestaltung einer Welt, in der Menschlichkeit nicht nur möglich ist, sondern gelebt werden kann.
Was ist Ethik:
Ethik ist die philosophische Disziplin, die sich mit moralischen Prinzipien und Werten befasst. Sie untersucht, was gut oder schlecht, richtig oder falsch ist, und liefert Rahmenwerke zur Beurteilung menschlichen Handelns und zur Begründung von Verhaltensregeln. Sie zielt darauf ab, ein vernünftiges und verantwortungsvolles Zusammenleben zu ermöglichen.
Mehr über Ethik: ➜ https://www.gedankenwelten.com/ethik